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Thema: alu löten (Gelesen 22429 mal)
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Schwane
Stichsägenquäler
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tja, ich habs mir schon gedacht ...
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Phil333
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AAAaaalso ich hab Neulichkeiten.
Heute ist das Paket mit den Lotstäben aus Amerika gekommen. Hab am 28.04 bei "aurora18" in der Bucht 1 LB Super Alumaloy mit 47.500psi gekauft. In diesen 1LB sind allerdings 8 normale "Premiere" Stangen dabei gewesen, die nur 37,000psi aushalten. (Das Stand aber in der Auktion dabei)
Gewogen hats übrigens 473 g statt den 453,6 g ^^ (man muss ja genau sein:) )
(Sorry Schwane, das ich Dich nicht vorher informiert habe, aber ich hatte es schon bestellt, als ich deine PN gelesen hab)
Gekostet hat mich der Spaß inkl. Versand über Paypal 31,37€. Ich wollte es natürlich erst testen, bevor ich den Verkäufer bewerte und hab mich eben mal dran gemacht.
Die Premium Stäbe mit 37000psi haben einen Durchmesser von 2 mm und sind 22,5 cm lang (recht unterschiedlich). Die super Stäbe mit 47,500 psi sind gleich lang, haben aber nur einen Durchmesser von 1,5mm.
Wenn man die Premium Stäbe belastet verbiegen sie sich und brechen irgendwann. Die Superstäbe halten mehr aus, brechen aber anschließend fast ohne sich zu verbiegen.
Testweise hab ich mal einen 9mm Alustab (AIMgSi0,5) durchgesägt um ihn dann wieder fest zu machen (sinnvoll oder? ^^)
Erhitzt habe ich mit einem Soudogas X2000 PZ von Campingaz mit Hartlötbrenner X 1700. kalick
Der Brenner hat dicke geschickt. (gereicht - für alle nicht Hessen ) Außerdem hab ich mir ne neue Stahlbürste gekauft, damit ich eine 100% saubere zum Oxidschicht entfernen habe.
Dann gings los. Hab die Stellen mit Spiritus gereinigt und das große Stücke eingespannt. Das Kleine hab ich nicht ganz so mini gemacht, damit ich später mehr Hebel beim biegen hab.
Durch das abbrechen der Stäbe beim biegen hab ich befürchtet 31€ in den Sand gesetzt zu haben.
Drahtbürste benutzt und Brenner angeschmissen. Hab die "Bruchstelle" (ist ja eigentlich gesägt worden) nicht direkt erhitzt und immer mal mit dem Lot angetestet.
Irgendwann wurde es flüssig und legte sich aufs Alu. Das muss man aber bisschen üben, weil man schnell zu viel Lot dazu gibt und man nach dem ersten Verflüssigen besser erstmal etwas weiter erhitzt, bis das flüssige Lot silbrig glänzt. (zumindest hab es so bei dem andere Stück gemacht und es ging viel besser)
Die Verarbeitung von dem Lot ist eigentlich simpel, aber natrülich nicht perfekt. Das Lot zu verteilen geht nur schlecht, da es auch flüssig ziemlich viskos ist. Mit dem Lot selbst zu verreiben ist auch schwer, da dabei immer neues abschmilzt, daher lieber langsam und gemütlich jede stelle einzelnd einarbeiten.
Vielleicht hol ich mir mal einen Stahlstab, mit dem ich das zukünftig verreibe.... Das wäre sicherlich nicht schlecht.
Außerdem lief das Lot (hab zuerst das weniger harte "Premium" getestet) etwas runter, weil ich den Alustab horizontal eingespannt hab und dann das Bruchstück mit ner Zange draufgesetzt habe.
Die ersten 2 Mal war ich zu ungeduldig und hatte es nicht genug abkühlen lassen, sodass ich die Stücke nochmal zusammen drücken musste beim erhitzen und solange gehalten hab, bis es fester war. (etwa 10-20 sek)
Das klingt nicht viel, aber fühlt sich lang an, wenn man etwas festhalten muss und möglichst wenig wackeln darf.
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« Letzte Änderung: Mai 6, 2010, 23:12:26 von Phil333 »
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Phil333
Dremelfreund
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Nun aber zum eigentlichen ^^ (ich hoffe ich langweile euch nicht, aber ich will euch nichts verheimlichen oder schön/schlecht reden)
Das Ganze sah dann so aus als es fertig war (naja ungefähr.. es war davon noch gerader)
Die Lotstelle hab ich so lala (nicht gut) hinbekommen, weils ja etwas runter gelaufen ist. Hab das dann langsam über Luft abkühlen lassen und anschließend versucht zu brechen, weil ich danach ja das "Super Alumaloy" testen wollte.
Das ging allerdings nicht. Habs ein paar mal hin und her gedrückt und dann zuerst gedacht: "S****ße... jetzt hält das ZU fest. ich kann also das super Alumaloy nicht testen" und dann "Geil... es hält!"
Bin dann hoch in mein Zimmer gegangen und hab ein Video davon gemacht. Stört euch nicht an den Stöhngeräuschen - ich hab wirklich feste gebogen
Youtube Video
Ich bekomm es wirklich nicht ab, selbst wenn ich ganz dicht an der Bruchstelle biege. Und dabei ist die Lötstelle optisch nicht mal gut.
Moment ich gehe mal runter und hol 2 Zangen.
So ich habs jetzt abbekommen. Dabei musste ich extrem (!) viel Kraft anwenden - mein blau geschwollenes, warmes Ringfinger-Fingerkuppengelenk ist Zeuge. (könnt Beweisfotos haben wenn ihr wollt ^^)
Youtube Video
Also Fakt ist, dass das Zeug SEHR stabil ist. Die Lötstelle ist nicht stabiler als das Werkmaterial selbst (zumindest beim Premium) sonst würde es nicht an der Stelle brechen können. Und ich glaube auch, da versprechen alle die das sagen, zu viel.
Die Bruchstelle sieht so aus:
Wie gesagt, war die Lötstelle aber nicht perfekt und ich hab ziemlich daran rumgezogen bis es endlich brach. Die Quetschspuren von der Zange beweisen es:
Jeder der schonmal ne 9mm Alustange in der Hand hatte, weiß, wie viel Kraft es brauch um so eine Biegung in diese Stange zu bekommen (seiehe rechts):
Das andere Zeug (das härtere Lot) werd ich testen, wenn mein Finger nicht mehr so weh tut.
Hoffe ich konnte (auch mal )helfen und es hat interessiert. Wer sichs angucken will und in der Umgebung von Marburg wohnt (oder herfahren möchte) kann gerne vorbeikommen um es selbst zu prüfen.
Mehr als das so berichten und die Videos zum Beweis zeigen kann ich nicht.
Liebe Grüße Phil
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« Letzte Änderung: Mai 6, 2010, 14:30:36 von Phil333 »
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TT_Kreischwurst
Modder der Apokalypse
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Deine Lötstellen sehen zwar noch etwas abenteuerlich aus, aber mit etwas Übung (gerade am Blech, da verhält sichs ja etwas anders ) wird das schon werden...
"repetitio est mater alulötium"
Also üben, üben, popüben, und dann nichts wie ans Gehäuse...
Aber ich bin weiterhin der Meinung das du mehr in Richtung Ãœberlappung planen solltest.
lG, TT
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- - - Auch Dummheit ist eine Gabe Gottes, man sollte sie jedoch nicht missbrauchen! - - -
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Phil333
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Ich weiß das die Lötstelle nicht gut war, aber das hab ich ja auch schon so deutlich gesagt. Ehrlich gesagt kann ich das selbst kaum glauben, wie fest das gestern war. Und das sogar der schlechten Lötung zum trotz. Ich werde heute das gleiche nochmal mit Blech (1mm) versuchen und auch mal das härtere Zeug probieren, weil ich auch befürchte, das die Festigkeit nicht reicht (zimindest, wenn ich mir vorstelle wie klein der Kontakt bezogen auf die Leisten sein wird).
Irgendwie denke ich auch immernoch, das an der Sache ein Harken ist, sonst würde man so ein Produkt doch viel verbreiteter finden oder nicht?
Aber wenn ich wieder daran denke, welche Gewalt ich bei den Zangen anwenden musste, bin ich da ganz zuversichtlich.
Wenn diese letzten Tests mit dem harten Lot und den Blechen auch so erfolgreich sind, dann werd ich erstmal nichts umkonstruieren (einen Aluwürfel an 3 Seiten mit dem Zeug vollkleistern und dann in eine Ecke einpassen kann ich zur Not immernoch)
Im Grunde ist alles eine Übungssache nich nur das Löten
Falls ihr was bestimmtes unbedingt sehen wollt (z.B. diese Stange auf das Blech oder die Bleche in nem bestimmten Winkel anneinander) dann sagt bescheid. Ich werde dann versuchen das umzusetzen, aber bedenkt, das ich kein Aluminiumhändler bin ^^
Nächste Woche gehts dann nach Hornbach um die letzten Ideen zu bekommen für mein Casecon und dann werd ich mich erstmal daran machen das Werkzeug was ich brauche zu kaufen und zu bauen.
Ich hab eh schon ne Liste mit Fragen deswegen, aber was das Alulöten betrifft bin ich echt begeistert.
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« Letzte Änderung: Mai 7, 2010, 07:34:30 von Phil333 »
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Phil333
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Zu früh gefreut?
Also eben hab ich (unter Zeitdruck) 3 Stücke 1mm Alublech ausgeschnitten und dann versucht sie im 90°Winkel aneinander zu befestigen.
Hier sieht man klar den Nachteil an diesem Lot. Es lässt sich auf dünne Flächen recht schwierig auftragen. Ich habe das Blech hochkant geklemmt und auf der oberen Kante versucht das Lot aufzutragen. Am Anfang hab ich mit meinem Lötbrenner das Blech etwas zu heiß gemacht, wesshalb es dann innerlich verlief.
Dementsprechend gelang es auch nicht das Lot aufzutragen. Beim Reiben des Lots auf das Aluminium sackte dies ein.
Als ich begriff das es zu heiß war hielt ich den Brenner etwas anders und erhitzte vorsichtiger.
Am besten Funktioniert das Lotauftragen, wenn man vorsichtig an der Seite relativ weit oben erhitzt und das Lot recht feste an der Kante entlang reibt. Sobald das Lot schmilzt mit dem Brenner erstmal weiter weg oder ganz weg. Erhitzen kann man immernoch, aber wenns zu heiß ist, mag dass das alu nicht.
Das ganze ist also auf jedenfall eine Übunssache und komplizierter, als bei der Stange, die nicht so empfindlich gegen die hitze war und auch nicht so schnell abkühlte.
Weil ich so lange brauchte und nicht viel zeit hab, war das ergebnis ziemlich schlecht als ich das Stück an einem anderen anbringen wollte. Es hielt zwar, war aber meilen von "fest" entfernt.
Dazu muss ich aber sagen, das die Lötstelle sehr sehr schlecht war. Ich werde es morgen nochmal versuchen (mit mehr zeit) und nochmal berichten. wenns dann auch nciht geht, dann kann man das für so filigrane Werkstücke nicht benutzen.
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Phil333
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Ich hab mich eben nochmal drangemacht 1mm Bleche zu verlöten.
Also ich denke ich habe hier noch die falsche herrangehensweise gehabt. Bei den Stangen wars so, das ich einfach die flächen "bestreichen" konnte und sie dann nochmal beim erhitzen aufeinander pressen konnte.
Das ist bei dünnem blech anders, weil das material im verhältnis zum Volumen eine zu große Oberfläche hat.
Einerseits darf man das Alu nicht zu heiß machen, sonst gibt es nach, andererseits führt das Stück ziemlich viel wärme ab, wesshalb das erreichen der richtigen Temperatur recht schwierig ist.
Das Lot auf die bleichseite sauber auzubringen ist ziemlich schwierig, ohne das es zusammen sackt. Ich hab auf einem 6 cm langen Blech das lot auf der seite aufgebracht und es ist an einer stelle (etwa 0,5cm) eingesackt - sonst ging es. Ich hab mich so auf das verreiben konzentriert, das ich die lötlampe kurz still gehalten hab und dann ist es passiert.
Allerdings muss ich zur Rettung des Lot sagen, das ich mit ziemlich schlechtem Werkzeug arbeite und die zangen sehr wackelig sind.
Ich muss mir mal überlegen, wie ich das halten des lotes besser machen kann und mir ne möglichkeit überlegen teile im 90° winkel aneinander zu klemmen.
Schlussendlich habe ich das kleinere Blech mit ner Zange auf das andere Blech im 90° winkel gehalten und dann an beiden seiten lot auf die verbindungsstelle geschmiert. Das klappte gut, ist aber leider nicht sehr lotsparsam und auch nicht so sauber als wenn man es schaffen würde nur die Seite mit dem lot zu beschmieren und dann draufzulöten.
Die Verbindung sieht ordentlich fest aus und fühlt sich auch so an.
Aus zeitmangel werde ich später ein Video von dem auseinander brechen machen.
LG Phil
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« Letzte Änderung: Mai 17, 2010, 01:21:25 von Phil333 »
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Phil333
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Ja wie beschreib ich das am besten? Also bei dem Alublech ist es aufgrund der Dünnwandikgeit sehr schwierig die richtige Temperatur zu"treffen". Wenn es zu Heiß wird, wird das Alu innerlich flüssig,äußerlich ist es wegen der Oxidschicht noch fest.
Man kann es wie mit Warmer Milch vergleichen, die schon diese "Haut" gebilted hat - nur das bei Alu diese Haut nicht klebt
Jedenfalls ist es so, das wenn man das Alu zu sehr erhitzt und dann das Lot auftragen will, das Lot beim berühren des Alublechs, dieses Blech in sich zusammen fallen lässt. Man drückt also mit diesem Lot das alu zusammen, da es aufgrund der inneren flüssigkeit keine stabilität mehr hat bei einer berührung (wenn man das alu sehr erhitzt, dann verläuft es auch von alleine ... muss man mal gemacht haben um das nachvollziehen zu könne)
Da man nur einen relativ kleinen optimalen Temperaturbereich hat, ist es bei einem dünnwandigen Alublech ziemlich schwer. Es führt die Wärme gut ab, da es bezogen auf das Volumen eine zu große oberfläche im Verhältnis hat. Erhitzt man es mehr, um der Temperaturabfuhr entgegen zu wirken wird das alu innerlich Flüssig.
Je dünnwandiger das Alu, desto schwerer wird es also die richtige Temperatur hinzubekommen. Unmöglich ist es nicht, nur eben (sehr) schwer.
Bei dickeren Werkstücken mach ich mir da keine Sorgen, zumal das verlötete Lot fester ist als die Alulegierung selbst.
Ich hoffe ich konnte alles erklären. wenn nicht, kann ich dir in ICQ mal live alles erklären. Schreib mir ne PN bei Interesse.
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Phil333
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So ich melde mich zurück und komme mit dem versprochenen Video.
Wundert euch nicht, das an den Enden des festgelöteten Blechs jeweils ein Senkrehter Streifen ist. Ich wollte anfangs auf diese Streifen jeweils ein Blech "setzen" und festmachen um die beiden Lote miteinander zu vergleichen. Aufgrund der oben beschriebenen Schwierigkeiten und Zeitmangel hab ich dann doch ein Blech längs gelötet.
Die Grundplatte ist so verbogen, weil ich schon das ein oder andere mal daran herumgebogen habe, um die Festigkeit der Lotnaht zu testen.
Im Video mach wieder ichs kaputt:
Youtube Link
Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, das hier nicht die Lötstelle bricht, sondern das Blech an sich. Die Lötstelle hab ich eben etwas mit einem alten Messer bearbeitet und nicht ansatzweise etwas von dem Lot abbekommen. Das Lot ist wesentlich härter als das Aluminium.
Wer einen Brenner hat und damit gut umgehen kann und noch dazu etwas erfahrung in der Metallverarbeitung hat, sollte mit dem Zeug eine Menge anstellen können.
Das waren jeweils meine ersten Versuche mit dem Lot und auch generell mit Hartlöten - und das sieht man auch an der Lötnaht - allerdings hält das Lot in beiden Fällen wirklich gut.
Hier noch ein paar Bilder von der Bruchstelle:
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